„Den Job kriegst’e nie“ – Der ehemalige MD.H – Absolvent Florian Praß tauscht seine Berufserfahrungen mit Studierenden aus – Alumni-Talk

15.04.2014

Heute als Multimediakoordinator bei der Fernsehserie „Lindenstraße“ tätig, stellte MD.H – Absolvent Florian Praß beim hochschulinternen Alumni-Talk am Mittwoch, den 09. April, seinen beruflichen Werdegang und das Berufsbild des Multimediakoordinators den Studierenden vor.


Florian Praß, Alumni der MD.H Düsseldorf - jetzt Multimediakoordinator der "Lindenstraße"

In seinen einleitenden Worten stellte Prof. Dr. Christian Schicha neben dem Referenten Florian Praß auch überleitend dessen Bachelorarbeit vor, welche sich ähnlich der TV-Serie „Lindenstraße“ mit politischen Themen, im Speziellen der Politikvermittlung im Web 2.0, beschäftigt. Innerhalb ihres fast 30-jährigen Bestehens widmet sich die Kultserie unter anderem den gesellschaftskritischen Themen „Migration“, „Aids“ und „Adoption“ und zeigte den ersten Schwulenkuss der deutschen Fernsehgeschichte.

Schnell übergab der Moderator das Wort an den ehemaligen Medienmanagementstudenten, welcher in lockerer dialogischer Form von „vor, während und nach seinem Studium“ erzählen möchte und sein Publikum bat, Fragen einfach direkt zu stellen. Laut Florian Praß entwickelte sich sein mediales Interesse ursprünglich in der Oberstufe, in der er sich für Medienauftritte lokaler Vereine engagierte. Während seines folgenden Medienmanagement-Studiums an der Mediadesign Hochschule Düsseldorf arbeitete der Student parallel für den WDR. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Bachelorstudiums entschied sich Florian Praß bewusst gegen ein direkt anschließendes Masterstudium und widmete sich stattdessen dem Erwerb praktischer Berufserfahrungen.

„Den Job bekommst’e nie!“ – Trotz erster Selbstzweifel durfte der junge Absolvent nach einer letztlich erfolgreichen Bewerbung bei der „Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion“ ein dreimonatiges Praktikum in der Presseabteilung der TV-Serie „Lindenstraße“ beginnen. Das heute zur Kultserie avancierte, allsonntägliche Format erreicht momentan bis zu drei Millionen Zuschauer im Durchschnittsalter von 57 Jahren und verhalf unter anderem mittels zahlreicher Auszeichnungen wie dem „Bambi“ oder dem „Grimmepreis“ Schaupielern wie Til Schweiger zu großer Publizität. Während seines Praktikums bestanden die Aufgaben von Forian Praß in der Betreuung von Fan-Service und Schauspielern, der Versorgung von Medienvertretern und Besuchergruppen sowie der Mithilfe bei Video- und Fotoproduktionen und der Recherche in Bilddatenbanken. Trotz vieler begeisternder Erfahrungen fürchtete der heutige Multimediakoordinator nach Praktikumsende in einen so genannten „Praktikumsstrudel“ zu geraten, weshalb er sich im Folgenden gezielt auf Trainee- bzw. Volontariatsplätze bewarb. Dabei stieß er bei dem auf Medienbeobachtung spezialisierten Unternehmen „Unicepta“ auf großes Interesse und begann dort nachfolgend ein Trainee. Aufgrund seiner guten Leistungen wurde Florian Praß bereits nach einem halben Jahr als Projektmanager übernommen und betreute renommierte Kunden wie „Adidas“, „FC Schalke 04“ und die „Deutsche Bank“. Der MD.H-Absolvent empfand diesen Lebensabschnitt als eine „spannende aber sehr anstrengende Zeit“, sodass er sich spontan und erfolgreich auf eine Ausschreibung seines ehemaligen Arbeitgebers, der „Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion“, als Multimediakoordinator für die „Lindenstraße“ bewarb. Nach der geglückten beruflichen Neuorientierung ist Florian Praß von nun an für die Organisation, Koordination und Überwachung der Online-Content-Prozesse sowie Social Media-Aktivitäten der Serie zuständig. Neben dem klassischen Element einer Homepage kann sich das „treue Fanpublikum“ auch auf den Kanälen „Facebook“ und „Twitter“ über die Serie informieren und austauschen. Jüngst wurde unter Praß` Leitung ein eigener „YouTube“-Kanal eingeführt, der sich neben dem Hochladen der Sendungen auch im Besonderen zum Monitoring eignet.

„Wir packen’s selber an.“ – Im letztes Jahr entschloss sich das Team um den ehemaligen Studenten zu der eigenständigen Entwicklung einer App, die eine mobile Folgenrezeption sowie das Verwalten von Erinnerungen und verschiedene Offlinefunktionen ermöglicht. Aktuell werden die Projekte „Instagram“ und „Vine“ in Angriff genommen, die es unter anderem ermöglichen, sechssekündige Mini-Trailer zu erstellen. Zu den wichtigen Alltagsaufgaben eines Multimediakoordinators gehört auch das Auslesen des Nutzerverhaltens, um zukünftige Entwicklungen langfristig vorauszusehen und mit geeigneten neuen Maßnahmen begegnen zu können.

In seinen abschließenden Worten ermutigte Florian Praß alle Studierenden zu einem spannenden Praktikum beim Fernsehen, welches er selbst als „kreative Spielwiese“ für sich entdeckt hat.