FEMNET e.V. an der MD.H in Düsseldorf - Vortrag zum Thema Sumangali

29.11.2013

Am Mittwoch besuchte der Frauenrechtsverein FEMNET e.V. die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf. Zwei indische Gastreferentinnen berichteten von ihren Erfahrungen zum Thema „Ausbeutung in indischen Spinnereien und Nähfabriken“. Die Referentinnen Maheshwari Murugan und Anita Cheria sind langjährige Mitarbeiterinnen von Nichtregierungsorganisationen in Bangalore und Tamil Nadu.


Anita Cheria, Referentin aus Bangalore

Unter dem referierten Thema ‚Sumangali‘ wird eine Art von Zwangsarbeit in Südindien verstanden, von der hauptsächlich junge Frauen im Alter zwischen 14-20 Jahren betroffen sind. Nicht nur die Arbeitsrechte, sondern auch die Menschenrechte der Frauen werden dabei verletzt. Sie arbeiten täglich 12-Stunden bei gesundheitsgefährdenden Bedingungen, meist ohne oder nur mit einer niedrigen Entlohnung. Des Weiteren müssen die jungen Frauen Beschimpfungen sowie sexuelle Belästigung ertragen, die in einigen Fällen im Suizid enden.

Während des Vortrags informierte Maheshwari Murugan über die Zustände in den Spinnereien von Tamil Nadu. Sie selbst arbeitete drei Jahre unter eben diesem menschenunwürdigen ‚Sumangali‘-System. Heute gehört sie der ‚Grassroots-Organisation Rights Education and Development Center‘ (READ) an und unterstützt und betreut junge Mädchen, die von der Ausbeutung der Fabriken betroffen sind.

Die zweite Referentin Anita Cheria schilderte die Umstände der Näher/innen in der Textilindustrie in Bangalore. Sie gehört der Frauenorganisation ‚MUNADE‘ an. Die Organisation setzt sich nicht nur für die Rechte der Textilarbeiterinnen ein, sondern unterstützt sie auch bei Arbeitsprozessen, vor Gericht und bei Angelegenheiten wie sexueller Belästigung.

Durch die Vorträge und die anschließende Diskussionsrunde wollte FEMNET auf die unzumutbaren Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Auch möchten sie Konsumenten auffordern, die einzelnen Prozesse der Produktionskette zu hinterfragen und demnach Kleidung bewusster zu kaufen.

Weitere Informationen zu FEMNET und dem Thema ‚Sumangali‘ sind auf der Homepage (http://www.femnet-ev.de) der Frauenorganisation zu finden.