Games & Business – Die Digitale Stadt Düsseldorf zu Besuch an der MD.H

19.12.2014

Gut 250 Gäste waren der Einladung des Fachbereichs Gamedesign in das Atrium der MD.H Düsseldorf gefolgt und wurden von der gesamten MD.H mit einer kleinen Ausstellung und Vorträgen zum Digitalk empfangen. Der Digitale Stadt Düsseldorf e.V. ist der größte Verein dieser Art in Deutschland, vernetzt die Kommunikations-, Medien- und Gamesbranche der Stadt und trifft sich zehnmal im Jahr zu einem Digitalk. Gastgeber ist stets eines der Mitglieder und zum Jahresausklang 2014 war dies nun nach 7 Jahren schon zum zweiten Mal die MD.H.


Digitalk an der MD.H Düsseldorf; Foto: Raffaela Kalmbach

Nach der Begrüßung des Vorstandsvorsitzenden Stephan Schneider stellte Prof. Dr. Christian Schicha die Hochschule, die Studiengänge und erfolgreiche Projekte vor.

Raffaela Kalmbach vom Karriereservice übernahm im Anschluss die Bühne und lud die versammelten Medienunternehmer zu Kooperationen mit der MD.H ein. Zu diesen Kooperationen gehören sowohl Job-Talks, zu denen Unternehmensvertreter aus der Praxis zum Austausch in die Hochschule eingeladen werden, als auch die Zusammenarbeit bei Praktika für die Studierenden.

Der thematische Schwerpunkt des Abends drehte sich rund um das Thema Games. Prof. Dr. J. Martin (Fachbereich Medien- und Kommunikationsmanagement) und Prof. Tim Bruysten (Fachbereichsleiter Gamedesign) präsentierten den Gästen die Welt der Spiele und wie Methoden aus dem Spiel die Welt verbessern können. Dazu gehören vier überraschende Einsichten, die im Spiel besser funktionieren, als im Rest der Welt:

  1. Regelkonformität ist im Spiel oberstes Gebot und mit scheinbarer Leichtigkeit folgen Spieler den Regeln eines Spiels. Andernorts muss Regelkonformität mit Strafandrohung durchgesetzt werden und funktioniert trotzdem nicht gut. Die Antwort der Gamedesigner ist: Es gilt, gute Regeln zu gestalten. Gute Regeln müssen verständlich, benutzbar und kommunizierbar sein. Dieses Know-How ist am ehesten bei Spieleentwicklern zu finden.
  2. Ehrgeiz – oder, sich selbst verbessern zu wollen. Auch dies ist Teil eines jeden Spiels, ob Schach oder Fußball, ob Egoshooter oder Rätsel. Doch "auf der Arbeit" oder in der Schule? Hier dreht sich der Ehrgeiz häufiger um Titel, Macht und Geld – weniger um Qualität und Produktivität.
  3. Prof. Bruysten brachte ein denkwürdiges Beispiel zum dritten Aspekt, der Teamfähigkeit. "Haben Sie es im Job schon mal erlebt, dass jemand auf seinen eigenen Bonus verzichtet, weil er den Eindruck hat, dass ein anderer Mitarbeiter die damit verbundene Arbeit noch besser als er selbst erledigen könnte?" – Wahrscheinlich nicht. Auch hier gibt es ein Beispiel aus dem Fußball: Vor dem Tor gibt der eine Stürmer an den anderen Stürmer ab, weil dieser noch besser zum Tor steht. Kommt nicht jedes Mal vor – aber dass es überhaupt vorkommt, kann zu denken geben.
  4. Viertes Beispiel: Konzentration. Im Spiel gehen Menschen vollständig auf, sie sind ganz bei der Sache. Sie vergessen die Welt und werden Teil des Spiels. Dies findet man sowohl bei Kindern im Sandkasten, als auch bei greisen Schachspielern. Gamedesigner sprechen von der Immersion des Spiels. Motivationspsychologen vom Zustand des Flow. Egoshooter sind ein weiteres Beispiel, in dem Spieler stundenlang hochkonzentriert sind. So werden diese stellenweise in der Facharztausbildung von Hirnchirurgen eingesetzt. Besser auf einer LAN-Party Konzentration lernen, als erst am offenen Schädel eines Patienten.

Die MD.H dankt den Gästen für das zahlreiche Erscheinen in der Vorweihnachtszeit und den vielen unterstützenden Kräften, ohne die die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre, darunter Raffaela Kalmbach, Miriam Meerfeld, Oliver Fubel, Thomas Hillitzer, Martin Landsky und Julia Bär. Und natürlich Stephan Schneider und Ralf Schilberg von der Digitalen Stadt Düsseldorf.

Insbesondere danken wir auch der SIGMA System Audio-Visuell GmbH für die fantastische Unterstützung und Ausstattung.

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