Job Talk mit der italienischen Modemarke CALZEDONIA – Der District Manager ist die zentralste Schnittstelle im Unternehmen

30.05.2017

 Das in Verona ansässige Modeunternehmen CALZEDONIA ist in Deutschland gegenwärtig besonders präsent durch seine auffällige Werbekampagne und durch zahlreiche Neueröffnungen seiner in Deutschland vertretenen Marken: CALZEDONIA, intimissimi, Tezenis und Falconeri. Da an dieser Entwicklung inzwischen auch Absolventen der MD.H aus dem Fachbereich Modemanagement in den Bereichen Store und District Management mitwirken, nahmen sich die beiden sympathischen Vertreterinnen des italienischen Modeunternehmens, Vanessa Kirberg, zuständig für Recruiting und Hochschulkooperationen, und Aline Hein, Area Managerin von intimissimi, Zeit, den Studierenden der MD.H in München die für den Berufseinstieg geeigneten Aufgabengengebiete des Store und District Managements sowie das Unternehmen und seine Philosophie vorzustellen und einen Einblick in die Herausforderungen zu geben, die bei der Einführung der italienischen Marke auf dem deutschen Markt zu meistern waren.

In Italien gehört das vor 31 Jahren gegründete Unternehmen zu den führenden Modefirmen. Es unterhält ein Netz von mehr als 4.000 Stores und beschäftigt weltweit 40.000 Mitarbeiter. Die Marke CALZEODONIA repräsentiert Leg- und Beachwaer, intimissimi steht für Lingerie, Tezenis richtet sich an ein junges Publikum, während Falconeri auf Kaschmir, Seide und hohe Qualität setzt. Die zentrale Deutschland-Vertretung ist in Düsseldorf ansässig, von wo Bereiche wie Human Resources, Finance und PR & Communication die Stores unterstützen. Aktuell gibt es in Deutschland 162 Stores und „es geht noch weiter voran“, ergänzt Frau Kirberg.

Frau Kirberg betont, dass eine „starke Struktur die Eröffnung neuer Stores möglich macht“. Der Schlüssel zum Erfolg liege unter anderem darin, dass der komplette Produktionsprozess vom Design, über die Fertigung bis zur Verpackung und Vertrieb im Unternehmen liege. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir den Produktionsbetrieb unter Kontrolle haben“, erläutert Kirberg, da jedes Land ein wenig anders „tickt“, könne man so direkt auf unterschiedliche Marktnachfrage reagieren. Darüber hinaus „ kann man die Bedingungen für die Näherinnen in Sri Lanka, Bulgarien, Kroatien und Italien sicherstellen“ und man könne durch Testläufe mit Visual Merchandising schnell und direkt auf Anforderungen reagieren. Die offene, junge Unternehmenskultur erfordert positiv eingestellte und freundliche Mitarbeiter mit proaktiver Arbeitsweise.

Die Unternehmensphilosophie ist auf die Verkaufsfläche ausgerichtet. Frau Kirberg spricht von einem „Retail Approach“. „Alles, was wir wissen müssen, kommt von der Fläche.“

Wenn man als District Manager innerhalb der Calzedonia Group startet , übernimmt man ca. 4 Stores mit ca. 20 Mitarbeitern einer Marke. „Wenn man von außen kommt, hat man ein Training, wozu auch gehört, dass man eine gewisse Zeit im Mutterkonzern in Verona verbringt. Das District Management ist die zentralste Schnittstelle im Unternehmen, da die Managerinnen und Manager die Informationen von und zur Verkaufsfläche transportieren, erklärt Area Managerin Aline Hein.“ Von elementarer Bedeutung sei, die Verkaufsteams sehr gut kennenzulernen und sie kontinuierlich zu trainieren. „Das wichtigste ist immer das Training“, betont Hein, „der Input ins Team, was man besser machen kann“ sowie die Produktschulungen. „Als District Manager ist man Vorbild im Store und bringt viel Liebe zum Detail mit“.

Im Unterschied zum District Manager, der eine strategische Führungsaufgabe hat, erfüllt der Store Manager eine operative. Beide Positionen sind bei entsprechender Vorerfahrung und mit Absolvieren einer Trainingsphase für Modemanagement-Absolventen als Berufseinstieg nach dem Studium möglich. Von der Position des District Managements aus werden alle der darüber liegenenden Positionen nur von intern besetzt und bieten somit verschiedenste Möglichkeiten für die Store und District Manager, sich gemeinsam mit dem Unternehmen weiterzuentwickeln. Nach den Ausführungen zum Unternehmen und der Rolle des District Managers gab Frau Hein einen spannenden Einblick in die Herausforderungen, die das italienische Unternehmen bei der Einführung seiner Marken auf dem deutschen Markt zu meistern hatte und welche unmittelbaren Auswirkungen die Erkenntnisse auf das Produktdesign, die Größen, Passform, Visual Merchandising, Werbung und Verkaufsstrategie hatten bzw. haben.

Basierend auf Unterschieden im nachgefragten Design, den Größen, der Kultur und auch der grundsätzlichen Bekanntheit der Marken in Italien und Deutschland, hat CALZEDONIA sich den Herausforderungen des deutschen Marktes gestellt . „Man muss einen Markt ernst nehmen, wenn man erfolgreich sein will, erläutert Hein. Die deutsche Kundin braucht Funktionalität und Qualität. „Fashion alleine ist nicht mehr das entscheidende Argument. Die Shaping-Funktion kommt beispielsweise sehr gut an in Deutschland oder auch das Herausstellen von Qualitätsmerkmalen wie Kaschmir und Seide“, führt Hein aus. „Wir haben darauf mit unseren Produkten und der Kommunikation reagiert.“

Die Deutschen wollen informiert werden. In der Folge wurden die Produkt- und Materialinformationen visuell aufbereitet und in den Werbekampagnen übernommen. Auch die Verkaufsteams werden entsprechend trainiert. Bei der Lingerie wurden beispielsweise „expert courses“ eingeführt, damit das Service Team besonders qualifiziert beraten kann.

Auch In-Store-Events kommen gut bei der deutschen Kundin an. In diesem Rahmen wird verstärkt auf Kooperationen mit bekannten Marken, wie Lindt, Red Bull, MyMüsli oder innocent Smoothies gesetzt. Die große Mehrheit der Erkenntnisse basieren auf der Analyse auf der Verkaufsfläche. Die Informationen fließen direkt durch das Feedback der Mitarbeiter zu den jeweiligen Fachbereichen. „Der Einfluss ist enorm, den wir auf die Produktentwicklung haben“, erklärt Hein mit Stolz und Selbstbewusstsein. „Der interaktive Austausch mit der Konzernspitze – das ist das ganz Besondere in unserem Unternehmen. Wir sind eine Familie und Feedback von allen Ebenen wird erwünscht.“

CALZEDONIA baut sein junges Team in Deutschland weiter aus. Einstiegsmöglichkeiten für MD.H Modemanagement-Absolventen liegen im Bereich Store bzw. District Management. Da das Thema Training und Leadership groß geschrieben wird, gibt es gute Entwicklungsmöglichkeiten. Aktuell wird auch ein Praxissemester im Bereich Dsitrict Management konzipiert.

Mehr Infos zum Unternehmen: careers.calzedoniagroup.com
Aktuelle Ausschreibungen auf dem MD.H Stellenboard: http://www.mediadesign.de/stellenboerse