Crowd Funding als Chance für Start-Ups

21.04.2012

Ein Interview mit Marika Woyack und Josephine Goetz


Marika Woyack und Joephine Goetz

Wie mit Crowd Funding in 55 Tagen 3.000 EUR für die erste Ausgabe des "Wohlfühl-Magazins" Päng! zusammenkamen. Dies, ihre Ideen und die Entstehungsgeschichte beschreiben im folgenden Interview die beiden Intitiatorinnen der neuen Zeitschrift für junge Erwachsene Marika und Josephine.

Bitte stellen Sie sich kurz vor und schildern sie, wie ihre Zusammenarbeit entstanden ist?

Marika: Ich bin Marika, 26 Jahre, habe an der Mediadesign Hochschule München 2009 den Bachelor of Arts Medienmanagement gemacht und bin heute hauptberuflich bei Caligari Film angestellt (PR&Marketing, sowie Produktionsassistenz für Animationsfilm)

Josephine: Ich bin Josephine, 25 Jahre, und habe letzten Sommer den Bachelor of Science Mediapublishing an der Hochschule der Medien in Stuttgart erworben.

Marika: Wir kennen uns schon aus Schulzeiten, sind eng befreundet und haben unsere Interessen in ähnliche Richtungen entwickelt und ergänzen uns in unserer Arbeitsweise. Dadurch kam es auch zur Zusammenarbeit bei Päng!.

Josephine: Bei täglicher Korrespondenz bezog ich Marika von Anfang an in alle konzeptionellen und unternehmerischen Entscheidungen was Päng! betrifft mit ein. Um das Heft bekannt zu machen, richtete ich schon im Oktober mit der Hilfe von Patrick Graß eine Website zum geplanten Heft ein. Darauf sollte für alle Interessierten ein Trailer zu sehen sein, der ein Gefühl für das neue Heftkonzept vermittelt. Marika kreierte, filmte und schnitt ihn.

Marika: Ja, wir ergänzen uns gut in unserer Arbeitsweise, haben aber unterschiedliche Kenntnisse, deswegen habe ich den Trailer gemacht. Wir können konstruktiv zusammen arbeiten, sowie auf das Feedback und die Kritik des anderen vertrauen und annehmen.

Josephine: Ja – ohne Marika wäre Päng! heute nicht im Handel. Bis heute stehen wir im regelmäßigen Kontakt und sie fungiert als strategische Beratung in Sachen Marketing und PR, was Päng! betrifft.

Was ist Päng! und wie haben Sie die Idee dazu entwickelt?

Josephine: Päng! ist eine neue Zeitschrift für junge Erwachsene, die vierteljährlich zu jeder Jahreszeit passend erscheint. Verspielt und gut gelaunt will Päng! seinen Lesern den rasenden Alltag mit einer unterhaltsamen Pause versüßen. Einfach mal abschalten und die Gedanken kreisen lassen und schauen, was man genau in diesem Moment eigentlich am liebsten machen will – das ist Päng!

Jedes der vierteljährlich erscheinenden Hefte steht unter einem bestimmten Motto. Bei Ausgabe 1 ist das: „Endlich wieder draußen spielen!“ Auf 100 Seiten berichten wir u.a. über Ausflüge in den Wald, einen Roadtrip mit einem Einrad über die Alpen und liefern eine einfache Anleitung, wie man seinen Drahtesel wieder frühjahrstauglich macht.

Die Idee zu Päng! entstand vor zwei Jahren, im Sommerurlaub in Frankreich an der Ardeche. Ich lag bewaffnet mit Zeitschriften am Fluss, voller Lust zum Blättern & Träumen. In dem Moment war zum ersten Mal die Idee von Päng! da – von einem Heft zum Lesen, mit schönen Bildern, in dem man liest, wie man ein Floß baut – das hätt ich in dem Moment nämlich am liebsten gemacht. Wieder zu Hause ging die Recherche los und da meine Bachelorarbeit anstand, fragte ich meinen Professor, ob man das Konzept zu Päng! als Bachelorarbeit realisieren kann. Mit seinem Go ging es auf die Suche nach einem externen Betreuer – den ich in Adolf Theobald, Gründer von twen und Capital und langjähriger Verlagsmanager, fand. Da erinner ich mich gerade gern an nächtliche Gespräche mit Marika, ob Herr Theobald geantwortet hat. Hat er und wir haben uns gemeinsam drüber gefreut. Dank seiner Kritik und Lob konnte dann ein handfestes Konzept erarbeitet werden, das ich nach der Abgabe der Bachelorarbeit anfing zu realisieren. Dies gelang mit einem immer größer werdenden Team, das das Heft mit Beiträgen, Fotos und Illustrationen füllte, darunter natürlich auch Marika und Cathrin Gehle, die als zweiter Kopf von Päng! die Artdirektion übernahm. Jetzt ist Päng! fertig und ist am 04. April deutschlandweit und in der Schweiz mit einer Startauflage von 12.000 Exemplaren erschienen.

Marika: Ich war/ bin angetan von deiner Idee und den Mut, den du in das Projekt legst. Päng! an sich hat mich natürlich auch angesprochen. Es hat Spaß gemacht, dich von Anfang an zu unterstützen und dir mit Antworten und Fragestellungen zur Seite zu stehen. Durch das Projekt hat sich das theoretische Verständnis vom Studium endlich in die Tat umsetzen lassen. Man hat ein Gespür für gute Ratschläge, richtige Entscheidungen entwickelt.


Päng! Magazin Ausgabe 1

Wie funktioniert das Geschäftsmodell "Crowd Funding" und wie sind Sie darauf gekommen?

Marika: Da es im Printbereich keine Förderungen, wie bspw. im Bereich Film gibt, mussten alternative Ideen für die Finanzierung gefunden werden. Crowd Funding bietet sich für junge, innovative Ideen an, die nur an der Finanzierung scheitern, wenn nicht ein großer Geldgeber im Hintergrund agiert, der womöglich viele Entscheidungen treffen will.

Josephine: Auf www.visionbakery.de stellten wir Päng! mit dem Trailer vor, gaben an, welche Summe wir zusammenbekommen müssen, um an Päng! weiter arbeiten zu können. In 55 Tagen bekamen wir durch 72 Unterstützer knapp 3.000 € zusammen und konnten dadurch anfallende Kosten für Werbemittel und die Previewparty finanzieren. Eine großartige Chance. Darauf gekommen bin ich über einen Artikel im Lift Stadtmagazin.

Die erste Ausgabe ist am 04. April 2012 erschienen. Wie geht es weiter?

Josephine: Erhältlich ist das neue Heft bundesweit und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, im gut sortieren Pressehandel und in ausgesuchten Trendstores. Parallel dazu kann man online auf www.paengmagazin.de das Heft bestellen, ein Abo schalten und/oder verschenken und sich den dazu passenden Geschenkgutschein ausdrucken.

Wie es weiter geht? Wir sind sehr gespannt, wie Päng! ankommt – die bisherige Resonanz ist sehr positiv und die Previewparty war ein voller Erfolg. Die war am 29.März im Speakeasy Stuttgart. Die Gäste konnten beim Dosenwerfen, Hula-Hopp oder Tauziehen einen „Päng!“-Geschenkebeutel gewinnen.

Jetzt arbeiten wir schon fleißig an der zweiten Ausgabe. Thema: „Auf zu neuen Abenteuern“.

Marika: Ich wünsche mir, dass dein Mut für Päng! mit einem erfolgreichen Markteintritt belohnt wird und du dich unabhängig mit eigenen Ideen entfalten kannst! Ich freue mich über eine weitere Zusammenarbeit. Und dir mit Rat und Tat weiterhin zur Seite stehen zu dürfen.

Josephine: Hach :) Ich freu mich drauf, wenn wir im Sommer in München im Park sitzen und zufällig jemand sehen, der die Päng! liest. Vielleicht bastelt auch jemand die erotische Papertoy-Anleitung von Martin Graf, die er extra für Päng! gemacht hat und bei der wir an einem langen Münchenabend ein gewisses Teil falsch geklebt haben.

Alle Infos: www.paengmagazin.de // www.facebook.com/paengmagazin

In der Galerie sind einige Eindrücke der Päng!-Release-Party zu sehen.


Preview-Party des Päng! Magazins.

Die Party-Location.

Eine interessierte neue Lesergemeinschaft.

Paeng-Preview Gast.

Päng!-Dosenwerfen.

Begeisterte Päng!-Leser.

Endlich ist es da, das Päng!-Magazin.

Die Päng!-Preview Party.

Päng!-Merchandising.