Exkursion zum Museum der Dinge Berlin

19.06.2017

Studierende des Fachbereichs Modedesign besuchten zusammen mit Prof. Dr. Bert Neumeister das Museum der Dinge im Werkbundarchiv in Kreuzberg.

Das Museum zeigt Alltagsgegenstände des 20. und 21. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der aufkommenden industriellen Massenproduktion und Globalisierung. Der Betreiber des Museums, der Deutsche Werkbund, ist eine 1907 von Künstlern und Industriellen gegründete Vereinigung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine utopisch geprägte Reform der Lebensverhältnisse anstrebte. Die mit der Massenproduktion und Standardisierung einhergehende Entfremdung zwischen Produkt und Verwender wollte der Deutsche Werkbund mittels modernem Design und ästhetischer Bildungsarbeit entgegenwirken.

Der Besuch war Teil einer Aufgabenstellung im Modul Wissenschaftliches Arbeiten. Die Studierenden suchten unter den ausgestellten Dingen nach einem geeigneten Untersuchungsobjekt für ihre Artefaktanalysen. Artefakte sind sämtliche von Menschen hergestellte materielle Objekte, die mittels der wissenschaftlichen Methode der Artefaktanalyse Rückschlüsse auf ihre Produzenten, Verwender und deren soziale Beziehungen erlauben. Das großdimensionierte Fernsehmöbel aus den fünfziger Jahren im Bild unten erzählt beispielsweise vom sozialen Prestige ein TV-Gerät für den Heimgebrauch zu besitzen.

Die Sammlung besteht aus circa 20.000 Einzelobjekten. Private Unterstützer des Museums der Dinge können auch Patenschaften für ein Ding ihrer Wahl übernehmen. Der Internetauftritt des Museums findet sich unter:

http://www.museumderdinge.de/

Interessenten für die Methode der Artefaktanalyse sei der Text Interpretative Sozialforschung von Manfred Lueger (Wien, 2010) empfohlen.

Wir danken dem Team des Museums der Dinge für die spannende Einführung in ihre Sammlung.