Die integrierte Kommunikation in der Praxis

26.06.2008

In ihrem Vortrag am 16.06.2008 zum Thema Eventmarketing an der MD.H Düsseldorf stellte Susanne Thywissen die These auf, dass es sich bei einem Event um ‚das besondere Etwas’ unter den Marketinginstrumenten handelt. Ihre Aussagen orientierten sich an den Ergebnissen einer Studie, die herausgestellt hat, dass der Mensch als Ziel einzelner Marketingmaßnahmen wesentlich erfolgreicher durch emotionale Aspekte, als durch Daten, Zahlen oder Fakten für ein Produkt oder eine Marke begeistert werden kann.

Begünstigt werde dieser Zustand durch die immer fortschreitendere Informationsüberfrachtung, die sich im Zuge der Globalisierung und der Weiterentwicklung der Medien (z.B: Internet) weiter manifestiert. Thywissen sieht in der Organisation eines Events die Inszenierung eines emotionalen Umfeldes, woraus der Erfolg dieses Kommunikationsinstruments resultiert. Zusätzlich müsse ein Motto gefunden werden, welches das Event mit der Unternehmens-/ Produktphilosophie in Einklang bringt und der Veranstaltung seinen Schwerpunkt verleiht. Primäres Ziel sei hierbei die emotionale Identifizierung der Zielgruppen mit der Botschaft, die durch das Event vermittelt werden soll.

Thywissen wies im Zuge ihrer Ausführungen insbesondere daraufhin, dass die Wirkungskriterien eines Events daran festzumachen seien, welche Zielgruppe es anzusprechen gilt. Sie unterschied hierbei u.a. reine Mitarbeiterevents und Events durch die sowohl Mitarbeiter motiviert, als auch bereits bestehende Kunden enger an das Unternehmen gebunden werden sollen. Die Referentin sieht die Eventkommunikation als Teilbereich des Managements und das Event somit als Strategie, um Marketingziele erlebnisorientiert zu erreichen. Dabei stehe das Event als Instrument in Anhängigkeit von den übrigen klassischen Kommunikationsinstrumenten wie Werbung, PR etc. und sei demzufolge ein fester und aus ihrer Sicht unverzichtbarer Bestandteil der integrierten Kommunikation.

Am Beispiel des Kultgetränkes „Red Bull“, welches leistungssteigernde Wirkungen verspricht, lässt sich dieser Erklärungsansatz treffend beschreiben. Mit seinem immer wieder heiß umworbenen Slogan „Red Bull verleiht Flügel“ vermittelt das Produkt ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Energie. Damit hiervon nicht nur eine leere Phrase zurückbleibt, veranstaltet das Unternehmen regelmäßige Events in Anlehnung an die Elemente Luft und Wasser. Es wird nicht nur voller Körpereinsatz, wie beispielsweise beim Surfen verlangt, sondern auch geistige Kreativität. Letzteres wird durch das populäre Red Bull-Seifenkistenrennen deutlich, bei dem nur die skurrilsten Gefährte eine Starterlaubnis erhalten. Die Werbebotschaft wird durch die Inszenierung solcher Events versinnbildlicht und erzeugt Interesse und nicht zuletzt auch durch die Verleihung von Preisen emotionale Momente bei den Teilnehmern.

Emotionalität war es auch, die den interessanten Vortrag der diplomierten Finanzwirtin auszeichnete. Durch die lebendige Beschreibung eigens inszenierter Events wurde den Studenten eine genaue Vorstellung davon vermittelt, welche Maßnahmen ein Event zu „dem“ Ereignis machen und welche Assoziationen es bei den Zielgruppen auszulösen gilt.

Zur Person: Susanne Thywissen ist diplomierte Finanzwirtin und hat ihr Studium u.a. an der Universität de Siena absolviert. Heute betreibt sie eine Full Service Agentur für Eventkommunikation, die sich auf „alle organisatorischen Aufgaben von der Konzeption des Events über die Durchführung bis hin zur wichtigen Nachbereitung und Evaluation“1 spezialisiert hat. Darüber hinaus entwickelt sie PR-Strategien für ihre Auftraggeber und hat in diesem Bereich ebenfalls ein Studium in Düsseldorf abgeschlossen.

Susanne Thywissen hat bereits für renommierte Unternehmen, wie die Deutsche Bank, gearbeitet und auch bei der jährlich stattfindenden Nacht der Museen in Düsseldorf eine Veranstaltungsteilkonzeption entwickelt

Foto übernommen von www.thywissen-event.de/konzept.html

Autor: Cora Decker, Medienmanagement Studentin am Standort Düsseldorf