Alles echt? Bewertungsmaßstäbe der Authentizität als normative Kategorie direkter, visueller und virtueller Kommunikation

27.11.2013

Der Beitrag widmet sich dem normativen Anspruch an Authentizität sowohl im unmittelbaren sozialen zwischenmenschlichen Austausch als auch im Rahmen der technisch vermittelten Medienkommunikation. Dabei richtet sich der Blick auf die normativen Ansprüche im Spannungsfeld von abstrakten Forderungen auf der Idealebene und konkreten Umsetzungsmöglichkeiten innerhalb der Praxis. Bei der direkten Kommunikation wird zusätzlich das Verhältnis zwischen Authentizität und Inszenierung erörtert. Hierbei werden auch Politikerauftritte exemplarisch angesprochen. Bei der medialen Authentizität werden Bezüge zur Pressefotografie und zum Dokumentarfilm hergestellt. Daran anknüpfend werden Real-Live-Formate als ein Beispiel für ein nicht tragfähiges Authentizitätsversprechen aufgezeigt. Anschließend wird der Fokus auf in virtuelle Welten gerichtet. Es wird geprüft, welche spezifischen Besonderheiten der Authentizitätszuschreibung sich innerhalb der Internetkommunikation aufzeigen lassen.

Einleitung

Authentizität ist gefragt. Dies ist zumindest die These, die der Geo-Chefredakteur Peter Mattias Gaede (1995: 15) als Titel für einen Artikel in der Zeitschrift Sage & Schreibe formuliert hat. Weiterhin wird prognostiziert: „Echtsein führt zum Erfolg“ (Hullmann 2002: 19). Aus einer psychologischen Perspektive wird die Auffassung vertreten, dass die konkrete Umsetzung innerer Überzeugungen in konkretes Handeln nachhaltig zum Ziel führt. Nur wer glaubt, was er tut, so die These, wird auch im Business erfolgreich sein. Von seiner etymologischen Bedeutung verbindet sich mit dem lateinischen „authenticus“ die Begrifflichkeit des „Echten“ und „Eigentlichen“. Authentisches wird mit Zuverlässigkeit, Redlichkeit, Aufrichtigkeit, Unverfälschtheit und Eigenhändigkeit assoziiert (vgl. Kreimeier 1997, Knieper/Müller 2003, Wentz 2005, Keller 2008, Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz 2011). Wer sich authentisch verhält, hat nichts zu verbergen. Ein in diesem Verständnis ursprüngliches Verhalten dient dazu, ehrlich und ungekünstelt zu agieren. Authentizität ist in ihrem Sprachgebrauch sukzessive zu einer normativen Kategorie avanciert.


Prof. Dr. Christian Schicha,
Fachbereich Medien- und Kommunikationsmanagement (B.A.), sowie Medienmanagement (M.A.) mit den Schwerpunkten „Medienethik“, „Journalistik“, „Publizistik“ und „Werbepsychologie“ an der Mediadesign Hochschule Düsseldorf.

Authentizität in der unmittelbaren Interaktion

Neben den Leitbildern der Verständlichkeit und normativen Richtigkeit von Äußerungen gelten die Kategorien der Wahrhaftigkeit, Wahrheit und Au thentizität als zentrale moralische Leitlinien menschlicher Handlungsabsichten: Die Befolgung der Wahrheit bedeutet hierbei, dass über etwas gesprochen wird, von dessen Existenz derjenige, der etwas behauptet, überzeugt ist. Wahrheit beschreibt das Verhältnis von Behauptungen zur „objektiven“ Welt der Wirklichkeit. Dabei stellt sich z.B. die Frage, ob ein Dokument echt ist oder nicht. Das Postulat der Wahrhaftigkeit verlangt, dass die tatsächlichen Handlungsabsichten ohne Täuschungsabsicht mitgeteilt werden. Es werden gezielt und verpflichtend Auskünfte über Sachverhalte gegeben, bei denen weder verheimlicht, verfälscht oder gelogen wird. Habermas weist darauf hin, dass Manipulationsversuche oft auf Inszenierungen beruhen, jedoch nicht alle Inszenierungen bereits Manipulationsversuche darstellen. Durch die Richtigkeit einer Äußerung soll erreicht werden, dass sie vor dem Hintergrund anerkannter Normen und Werte akzeptiert werden kann (vgl. Habermas 1983: 149, Schultz 2003b: 129).

Beim Blick auf die Forderung nach Authentizität wird einerseits die Verbalisierung persönlicher Gefühle, Ahnungen und Befürchtungen subsumiert; anderseits werden in diesem Kontext auch Verhaltensprognosen in Form von Versprechen, Beteuerungen und Vertrauensappellen artikuliert. Hier wird auf die positiv bewertete Kongruenz zwischen einem individuellen Selbstbild und dem Verhalten im Rahmen der Selbstdarstellung einer Person verwiesen. Wer sich authentisch verhält, besitzt einen aufrichtigen Charakter. „Authentizität ist hier eine Eigenschaft, die einem Subjekt mehr oder weniger zugesprochen werden kann, je nachdem, ob es ihm gelingt, sein „wahres Selbst, seine tiefsten Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, sich selbst zu verwirklichen, zu entfalten [...].“ (Rössler 2001: 111)

Authentizität steht dafür, dass etwas genau so gemeint ist, wie es artikuliert wird, während das Nichtauthentische aufgrund seiner manipulativen Wirkungskraft durch entsprechend unaufrichtiges Verhalten der Wirkungsdimension bei der Präsentation wie durch eine Maske als unehrlich klassifiziert wird. Bei einem derartigen Verhalten werden wahre Gefühle und Bedürfnisse eben nicht vermittelt. Vielmehr wird strategisch auf Kosten von anderen mit Kalkül agiert. Hierbei wird ein Vorsatz unterstellt, der das Motiv verfolgt, jemandem vorsätzlich zu schaden und zu manipulieren (vgl. Wentz 2005).

Es geht bei der Aufforderung zur Authentizität also um Glaubwürdigkeit im Verständnis einer nicht konstruierten, sondern getreuen Abbildung und Geltung von Wirklichkeit bis hin zur Idee eines Spiegelcharakters zwischen Einstellung und Verhalten. Authentizität fungiert als Wahrhaftigkeit in eigener Sache und beschreibt das kongruente Verhältnis von Ausdrücken der subjektiven Welt zu den Innenwelten der agierenden Akteure. Es geht also um eine Übereinstimmung zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten (vgl. Greis 2001). Dabei wird diskutiert, ob ein Sprecher auch wirklich das meint, was er sagt, und ob er tatsächlich so ist, wie er sich verhält. Es wird danach gefragt, ob er seine wahren Gefühle und Erlebnisse zum Ausdruck bringt oder ob er sich nur so darstellt, wie es andere erwarten. Eine konkrete Einordnung des Verhaltens findet dann im sozialen Gesamtkontext statt.

„Authentizität heißt: dass eine Situation stimmig ist, nicht bloß, dass ein Sachverhalt oder die Formen stimmen.“ (Kluge 1999: 147)

Die Frage nach der Authentizität menschlichen Rollenhandelns hat in der soziologischen Alltagsforschung eine lange Tradition. „Wir alle spielen Theater“ lautet der Titel eines Werkes des Soziologen Ervin Goffman. Diese Analyseperspektive geht grundlegend auf die Theorie des gesellschaftlichen Rollenspiels verschiedener Ensembles von Interaktionsteilnehmern zurück. Dabei geht er von folgender Grundthese aus: „Wir handeln, sprechen, interagieren nicht einfach. Wir inszenieren unser Handeln, Sprechen und Interagieren, indem wir es für uns und andere mit Deutungs- und Regieanweisungen versehen.“ (Goffman 1969: 10)

Eine Offenlegung eigener Gefühle dokumentiert eine Enthüllungsbereitschaft. Dabei wird davon ausgegangen, dass Situationsdefinitionen im Alltagshandeln durch gezielt expressives Handeln beeinflusst, aber auch unbewusst gesteuert werden können. Die Beobachtung der eigenen Rolle in „realen“ Interaktionen ist von zentraler Bedeutung, um keinen negativen Eindruck zu hinterlassen.

Als dramaturgischer Schwerpunkt fungiert die Kontrolle über Gesichtsausdruck und Stimme, um eine angemessene Gefühlsreaktion zu zeigen. Sowohl die Erscheinung als auch das Verhalten wirken dann als Fassade des Darstellers auf die Interaktionspartner und strukturieren so die soziale Situation. Die Präsentation wird vom Publikum an dem angenommenen Wissen über einen vermeintlich der Darstellung zugrundeliegenden Charakter gemessen, obwohl sich diese Merkmale ggf. erst in der sozialen Interaktion herausbilden.

Um eine positive Wirkung durch den Darsteller erzielen zu können, sind einige Voraussetzungen notwendig. Eine adäquate Berücksichtigung der Person des jeweiligen Gegenübers innerhalb der unterschiedlichen Lebenswelten ist erforderlich, um eine Orientierung und Erwartungssicherheit in konkreten Handlungssituationen zu erreichen.

Der Sozialpsychologe George Herbert Mead (1991) hat in diesem Kontext den Begriff der erforderlichen „Rollenübernahme“ (role taking) geprägt. Er vertritt die Auffassung, dass menschliches Verhalten neben der subjektiven Selbstbewertung als symbolisch vermittelte Interaktion interpretiert werden kann, wobei sich die Gemeinschaft erst im Prozess zwischen handelnden und kommunizierenden Menschen entwickelt. Im Verlauf der Sozialisation wird vom Einzelnen gelernt, den Menschen nicht nur als konkretes Individuum, sondern als „generalisierten Anderen“ zu begreifen, in dem sich allgemeine und individuelle gesellschaftliche Werte verdichten. Um rationale und kontrollierbare Handlungsprozesse zu ermöglichen, ist die gedankliche „Übernahme der Rolle anderer“ (Mead 1991: 300) unverzichtbar. Insofern ist Bösel (1980: 47) zufolge ein kontrollierter Entwurf eigener Handlungen im Prozess sozialer Interaktionen eine notwendige Voraussetzung dafür, dass die handelnden Akteure ihren Interaktionspartner dahingehend berücksichtigen, dass seine „Absichten, Erwartungen und Verhaltensweisen“ angemessen identifiziert und antizipiert werden, um „so die voraussichtliche Reaktion ihres Gegenübers mit zur Grundlage des eigenen Verhaltens“ zu machen. Das ungehemmte Ausleben eigener Gefühle lässt sich unter solchen Voraussetzungen nicht bewerkstelligen, sondern erfordert eine gewisse Kompromissbereitschaft im Umgang mit den Zielen und Bedürfnissen des Anderen, um ein funktionierendes soziales Zusammenleben zu ermöglichen. Eine uneingeschränkte Authentizität kann im sozialen Alltagskontext nicht erwartet werden, da das rollenkonforme Handeln grundsätzlich eine Einschränkung der eigenen Bedürfnisse durch die Abgleichung mit den Präferenzen des Anderen erfordert. Gleichwohl sollte eine grundlegende Glaubwürdigkeit der eigenen Handlungen und der ihnen vorausgehenden Motive erwartet werden, um Vertrauen in sozialen Kontexten zu erreichen. Faktisch lässt sich dieses Ideal in der sozialen Welt jedoch nicht finden: „Soziologen bezweifeln die Möglichkeit des unvermittelten Austauschs von Personen ohne Inszenierung und soziales Rollenspiel.“ (Lethen 1996: 209)

Schließlich spielt jedes soziale Individuum unterschiedliche Rollen in verschiedenen sozialen Bezügen. Eine Person tritt z.B. als Familienvater oder Fußballfan anders in Erscheinung, als wenn er als Arbeitnehmer agiert.

Authentizität versus Inszenierung

Bei der Debatte um die Authentizität liegt bisweilen auch ein bereits erwähnter Inszenierungsverdacht vor, sofern vermutet wird, dass der Akteur ein bestimmtes Verhalten nur an den Tag legt, um andere zu beeindrucken, und sich dadurch selbst inszeniert. „Authentizität und Inszenierung werden oft als gegensätzlich, auch ausschließende oder jedenfalls spannungsreiche Konzepte verwendet: was inszeniert ist, verliert an Authentizität: was authentisch ist, kommt ohne Inszenierung aus. Mit Inszenierung verbindet sich die Vorstellung eines absichtsvollen Handelns, das seine Effekte gegenüber einem Publikum ins Kalkül zieht. Das Authentische dagegen scheint aus sich selbst heraus zu bestehen – es ist, wie es ist.“ (Schultz 2003a: 11)

Dieses Zitat verdeutlicht erneut die häufig vorgenommene Trennung von Authentizität und Inszenierung auf der Handlungsebene der Akteure.

Die Berufung auf Authentizität im Verständnis „einer Einheit von innerer Überzeugung und äußerem Handeln“ (Siller 2000: 14) ist selbst in normalen Alltagskontexten kaum zu überprüfen. Schließlich handeln Individuen in unterschiedlichen realen Kontexten notwendigerweise verschieden und bis zu einem gewissen Punkt immer auch strategisch. Gleichwohl bleibt die Forderung einer unverstellten Darstellung bestehen: „Authentizität ist die individuumszentrierte Neigung, sich so zu verhalten, wie man sich selbst sieht, bzw. Kongruenz herzustellen zwischen dem aktuellen Ausdrucksverhalten und den eigenen Gefühlen. Selbstbilder und emotionale Zustände will man subjektiv stimmig zum Ausdruck bringen– selbst dann, wenn man damit bei anderen keinen positiven Eindruck hinterlässt.“ (Spielhagen/Renner/Stegmeyer u.a. 2001: 372)

Im weiteren Bedeutungszusammenhang geht es bei der Forderung an Authentizität um die als positiv bewertete Kongruenz zwischen einem individuellen Selbstbild und dem Verhalten im Rahmen der Selbstdarstellung einer Person.

Authentizität und Politik

Authentizität gilt seit dem 17. Jahrhundert in ihrer gebräuchlichen Wortverwendung als „Kennzeichnung für echt gehaltene Repräsentationsverhältnisse“ (Noetzel 1999: 11). Ohne einen Anspruch an Authentizität ist die Legitimationserzeugung politischer Ordnung kaum möglich. Der Grad der Glaubwürdigkeit bestimmt letztlich auch den Erfolg der Politiker. Sie haben es bei ihren Selbstdarstellungsauftritten stets mit einer Ambivalenz zwischen Authentizität und Inszenierung zu tun, da sie einerseits glaubwürdig und sachlich argumentieren sollen, andererseits ihre Inhalte, Konzepte Ziele und vor allem die zentralen Unterschiede zu den Positionen der politischen Mitbewerber aufmerksamkeitsstimulierend und professionell transportieren sollen. Politiker inszenieren ihre Selbstdarstellung im Rahmen entsprechender Rituale strategisch, um Aufmerksamkeit und Erfolg zu bekommen. Es geht nicht nur um Argumente und Begründungen, sondern auch um emotionale und ästhetische Formen der Präsentation des politischen Akteurs. Dies geschieht in einem medialen Kontext in unterschiedlichen Formaten. Politiker agieren im Bierzelt ebenso wie in Talkshow und müssen sich den unterschiedlichen Gegebenheiten und Erwartungen anpassen. Gleichwohl stellen Glaubwürdigkeit und Authentizität hierbei zentrale Kategorien für die Wahlentscheidung dar. Ein Politiker, der sich nicht authentisch verhält und nur Theater spielt, ist nicht legitimiert das Volk angemessen zu vertreten (vgl. Wentz 2005).

Faktisch werden Politikerauftritte bisweilen als unglaubwürdig bewertet. Die Kritik richtet sich darauf, dass es Volksvertretern bisweilen weniger auf inhaltliche Debatten als vielmehr um eine gelungene Selbstdarstellung geht, die wenig authentisch ist.

Das Authentizitätspostulat besitzt in aktuellen Mediendebatten eine wichtige Rolle und wird bisweilen als Gegenpart von Inszenierungen klassifiziert.

Im Rahmen der Zuwanderungsdebatte im Bundesrat am 22. März 2002 habe sich die Union „authentisch“ verhalten, betonte der ehemalige CSU-Generalsekretär Goppel; es sei vorab nicht verabredet worden, „wer sich entrüstet und wer nicht.“ (vgl. o.V. 2002, S. 4). Der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch inszenierte während der Abstimmung einen Wutausbruch. Dies wurde entsprechend kritisch kommentiert. Der damalige saarländische Ministerpräsident Peter Müller bewertete das Verhalten von Koch hingegen als legitimes Theater. Der CDU-Politiker betonte in der ZDF-Talkshow Halb Zwölf: „Was wir im Bundesrat gemacht haben, war authentisch.“ (vgl. Schicha 2007). Insofern wird hier davon ausgegangen, dass auch eine inszenierte Aufgeregtheit legitim sein kann, wenn der Anlass diese Reaktion rechtfertigt.

Authentizität in den Medien

Nachdem sich die bisherigen Ausführungen primär auf zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe bezogen haben, richtet sich nachfolgend der Blick auf Authentizitätsprofile in der medialen Darstellung. Medien fungieren als technischer Filter. Sie nehmen ein Ereignis aus einer bestimmten Perspektive durch einen vorgegebenen Kamerastandpunkt auf. Diese Ergebnisse werden technisch aufbereitet, ausgewählt und in einen dramaturgischen Kontext gebracht. Insofern nimmt der authentische Gehalt des Geschehens durch diese Mechanismen der technischen Verarbeitung sukzessiv ab. Gleichwohl existieren hierbei auch Kriterien der normativen Authentizitätszuschreibung, die eine Beurteilung des Authentizitätsgehaltes von Medienprodukten ermöglichen. Auf der Ebene der Quelle ist nachzuprüfen, wie echt und glaubwürdigt die Materialien sind, mit denen gearbeitet wird. Hinsichtlich der Form ist der dokumentarische Gehalt ebenso zu überprüfen wie der Anteil des Drehbuches, der Montage und der Gestaltung eines Ereignisses. Und schließlich spielt auch die Wahrnehmung der aktiven Rezipienten in Abhängigkeit von der Aufmerksamkeit, des Interesses und der unterschiedlichen Lesarten bei der Entschlüsselung der Medienangebote eine zentrale Rolle für die Gesamtbewertung des Authentizitätsgehaltes. Nachfolgend richtet sich der Blick exemplarisch auf die Pressefotographie, den Dokumentarfilm und das Real-Live-Format Big Brother, um die Möglichkeiten und Grenzen des Authentizitätsgehaltes innerhalb dieser konkreten Medienpraxis einordnen zu können.

Authentizität in der Pressefotografie

„Als eine mit der Pressefotografie verbundene, spezifische Form des journalistischen Objektivitätsanspruchs gilt Authentizität als zentrale Berufsnorm der visuellen Berichterstattung des Informationsjournalismus.“ (Grittmann 2003: 123)

Bei der Pressefotografie wird durch „die dokumentarische Kraft des Photos“ (Engell 2007: 27) nach wie vor davon ausgegangen, dass ein Bild etwas Reales aus einem vergangenen Moment abbilden kann. Hierbei wird auch das „Prinzip der Augenzeugenschaft“ (Roselstorfer 2009: 50) vorausgesetzt, sofern eine unverfälschte Darstellung im Bild gezeigt wird. Es wird zwar nur ein ausgewählter Moment gezeigt, der jedoch ein authentisches Ereignis zeigen soll „Authentizität bezieht sich dabei auf eine Übereinstimmung der Aufnahme mit der Realität.“ (Grittmann 2003: 124) Bilder dürfen demzufolge nicht manipuliert werden. Eine Szene darf – zumindest vom Fotografen – nicht gestellt sein. Hintergründe dürfen nicht verändert werden. „Authentizität verlangt, dass die Szene nicht manipuliert wurde. Der maskierte Einbrecher, der die Bank verlässt, darf nicht gestellt sein, die Wolken dürfen nicht von einem anderen Negativ herrühren, der Löwe wurde nicht vor einer Kulisse aufgenommen.“ (Arnheim 1983: 177)

Gleichwohl ist die Wahl des Aufnahmestandpunktes und die Größe des Bildausschnittes bereits eine ebenso eine Form der Inszenierung wie die Farbigkeit und die Auflösung. Insofern stellt ein authentisches Bild immer auch „eine Fiktion“ (Wortmann 2005: 13) dar.

Authentizität im Dokumentarfilm

In der Kunst steht vor allem die Dichotomie zwischen Authentizität und Fiktionalität im Mittelpunkt des Interesses. Grundsätzlich ist Authentizität im Film und Fernsehen eine „mediale Authentizität“ (Wirtz 2008: 20). Selbst bei Dokumentarfilmen wird nach einen Drehbuch vorgegangen, das die entsprechenden Szenen nach dramaturgischen Kriterien montiert: „Der Begriff Montage meint allgemein die Auswahl, Begrenzung, und Anordnung der Einstellungen eines Films.“ (Beller 2007: 119). Wie glaubwürdig der Inhalt eines Dokumentarfilmes letztlich wahrgenommen wird, hängt neben der Machart des Films auch immer von Bewertung durch den Betrachter ab. Relevant sind neben der „formalen Gestaltung“ eben auch die „soziale Rezeption“ (Hattendorf 1994: 67).

Selbst, wenn authentische Orte ausgewählt werden, um z.B. ein historisches Ereignis darzustellen, ist die Faktentreue durch die Form der Filminszenierung immer in Frage gestellt. Das sogenannte Geschichtsfernsehen arbeitet mit Erinnerungen von Zeitzeugen und ihren Angehörigen sowie Aussagen von Experten, historischen Dokumentaraufnahmen und Spielszenen (vgl. Fischer 2008). Beim Spielfilm, „Der Untergang“, der von Bernd Eichinger produziert worden ist, macht er in einem Interview im SPIEGEL vom 19.4.2003 ein Authentizitätsversprechen, das er wie folgt begründet:

„Wir machen einen großen epischen Film fürs Kino. Allerdings halten wir uns dabei streng an die Dokumente. An Stenogramme der Lagerbesprechungen und an die Aufzeichnungen von Zeitzeugen. Was historisch nicht belegt ist, kommt nicht vor. […] Ich denke, unser Film wird authentischer als alle vorherigen.“

Gleichwohl handelt es sich um eine fiktive Spielhandlung mit Schauspielern, die den Regeln einer entworfenen Filminszenierung und der entsprechenden Dramaturgie mit Rekurs auf vergangene Ereignisse folgen (vgl. Wildt 2008).

Bei anderen dokumentarischen Geschichtsfilmen wird Material aus dem Archiv ebenso verwendet wie neumontierte und nachgestellte Szenen, die dann Musik und einer Erzählstimme unterlegt werden. Eine historische Authentizität ist so nicht – oder nur sehr eingeschränkt – möglich.

„Die Authentizität, der sich Historiker nach ihren Regeln anzunähern versuchen, bleiben notgedrungen ein lückenhafter Rekonstruktionsversuch mit Nachweisen, sein Bild ist eben kein abgeschlossenes Gemälde, es ist vielmehr ein Mosaik mit vielen Leerstellen, für die dem Leser unterschiedliche Plausibilitätsangebote gemacht werden.“ (Wirtz 2008: 22)

Insgesamt kann also nicht davon ausgegangen werden, dass historische Zusammenhänge wissenschaftlich so rekonstruiert werden können, dass sie als authentisch klassifiziert werden können. Es geht in diesem Kontext vielmehr „um die Erzeugung einer möglichst gelungenen Illusion von Authentizität“ (Zimmermann 2008: 141). Zudem ist die Kategorie der „Ähnlichkeit“ (Wortmann 2003) von Filmdokumenten in Bezug auf reale Ereignisse ein Bewertungskriterium für den Authentizitätsgrad dar.

Neben der historischen Wahrheit geht es schließlich auch um den Verkauf des Filmmaterials. So wird „Geschichte als Ware“ (Crivellari 2008: 178) bezeichnet, sofern sie darauf ausgerichtet ist, die entsprechenden Produkte über die Vertriebs- und Marketingabteilungen der Fernsehsender wie im Falle der populären Medienprodukte von Guido Knopp im Anschluss an die ZDF-Reihe „Hitlers Helfer“ zu verkaufen. Es entstehen Unterhaltungsfilme auf der Grundlage historischer Stoffe, in denen z.T. Spielszenen eingebaut werden, deren authentischer Gehalt zumindest fragwürdig ist. Gleichwohl können Kriterien entwickelt werden, die den Authentizitätsgehalt definieren können (vgl. Wirtz 2008b). So können authentische Orte ebenso Berücksichtigung finden, wie authentische Objekte der Spielhandlung sowie eine soziokulturelle Authentizität, die sich etwa an der Sprache orientiert. Es besteht aber immer eine Diskrepanz zwischen einer faktenorientierten Dokumentation und eine reinen Fiktion. Aus einer ethischen Perspektive ist es demzufolge entscheidend, die Filmprodukte gestalterisch und redaktionell so zu gestalten, dass der Authentizitätsgehalt des Filmstoffes möglichst umfassend und verlässlich erhalten bleibt. Dies kann z.B. durch die Verwendung beglaubigter Quellen erfolgen, auch wenn sie in einen neuen Erzählzusammenhang eingebunden sind (vgl. Schlanstein 2008). Es handelt sich bei einem inauthentischen Verhalten nicht um einen Irrtum, sondern um eine vorsätzliche Täuschungsabsicht (vgl. Keller 2008).

Es handelt sich dann wie beim Fernsehfälscher Michael Born um inszenierte Arrangements, bei denen angeblich dokumentarische TV-Reportagen gefälscht werden. Gefordert ist daher eine Echtheit von Dokumenten. Schließlich handeln Individuen in unterschiedlichen realen Kontexten notwendigerweise verschieden und bis zu einem gewissen Punkt immer auch strategisch. Derartige Strategien lassen sich in anonymen Kommunikationsforen wie z.B. im Internet verstärkt einsetzen.

Authentizität in Real-Live-Formaten

Eine medienethische Debatte wurde am Beispiel der Real-Life-Formate im Fernsehen im Rahmen der „Authentizitätsillusion“ (Schicha 2000) von „Big Brother“ neu geführt. Im Container wurde eine künstlich herbeigeführte Ausnahmesituation inszeniert, die mit den konkreten Lebensumständen der Kandidaten in keiner Weise korrelierte. „Leb so, wie Du Dich fühlst“ war der Titel der Band „Die 3. Generation“, der als Erkennungsmelodie der Serie gewählt wurde und den Aspekt der individuellen Entscheidungsfreiheit beim Zuschauer wie auch für die teilnehmenden Kandidaten suggerierte. In dem Musikstück hieß es: „Niemand ist alleine, der Looser oder Held, es gibt ein Leben nach dem Augenblick, das zählt die Welt liegt dir zu Füßen, wenn du ehrlich zu dir bist.“ Für die zweite Big Brother-Staffel wurde die vom Interpreten Berger ein Lied vorgelegt, das ebenfalls auf Authentizität setzt: „Zeig mir Dein Gesicht, zeig mir, wer Du wirklich bist. Bleib mir treu, verstell Dich nicht für mich. Halt an allem fest, was Dir wichtig ist. Zeig mir Dein Gesicht und keine Maske, die verdeckt, was dahinter wirklich steckt.“ Schließlich wurde für die dritte Staffel von den Interpreten Aymann und Naima der Titel „Nur die Wahrheit zählt“ präsentiert. Die Kernthese des Stückes lautet. „Deine Ehrlichkeit ist das, was mir gefällt.“ Die Macher von Big Brother suggerierten auch durch die Texte in den Musikstücken für die Sendung eine Form der Authentizität, die jedoch nur vorgetäuscht war. Die Kandidaten standen unter einem enormen Konkurrenzund Leistungsdruck, um die Gunst der Zuschauer und Mitbewohner zu erzielen. Der Wettstreit erinnerte an politische Wahlkämpfe, in denen es darum geht, den Gegenkandidaten zu übertrumpfen, um den Wahlerfolg durch die Zustimmung der Öffentlichkeit zu erzielen. Faktisch wird eine Rolle gespielt, bei der es weniger um Glaubwürdigkeit als vielmehr um Erfolg durch inszenierte Imagebildung geht. Durch die Sendungskonzeption sollte der Eindruck vermittelt werden, dass die Überwachungska¬meras innerhalb der „Wohngemeinschaft“ authentische Ereignisse aufnehmen. Faktisch orientierte sich das Verhalten der Bewohner im Container an den „Spielregeln“ des Formates.

Authentizität in virtuellen Welten

Es stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die skizzierten Gedanken der face-to-face- Kommunikation im unmittelbaren sozialen Kontakt sowie der medienvermittelten Präsentation auf das Phänomen der computervermittelten Kommunikation übertragen lassen. Im Schutz der Anonymität im Internet gibt es neue Formen technisch vermittelter Interaktion, die den Nachweis der Authentizität erschweren. In virtuellen Räumen werden falsche Identitäten verwendet.

„Hinzu kommt, daß zumindest bei bestimmten Textsortenim Internet eine spezifische Autor- und Kontextlosigkeit besteht: Die in Newsgroups und Mailing-Lists übliche Form der Kombination von Texten verschiedener Autoren, bei der die zitierten Bezugstexte in meist zerstückelter und dekontextualisierter Form in die jeweilige Antwort eingefügt werden, erzeugen einen neuartigen Typus von Text, bei dem mitunter dadaistisch anmutende Textcollagen entstehen (Debatin 1999: 280).

Es ist zu prüfen, ob das klassische Authentizitätskonzept sich in derartigen digitalen Zusammenhängen überhaupt anwenden lässt und inwiefern sich Kontakte im Internet aus einer medienethischen Sicht etwa in sozialen Netzwerken anhand der Kategorien Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Authentizität angemessen bewerten lassen. Diesbezüglich liegen bereits einige Entwürfe aus einer theologischen Perspektive vor. Hier wird u.a. Bezug genommen auf das Verhältnis zwischen der menschlichen Kommunikation und den daran anknüpfenden Authentizitätskriterien. Zudem wird der Zusammenhang zwischen der Ethik und Ästhetik des Bildes ebenso aufgegriffen wie ein grundlegender Diskurs zum Thema Öffentlichkeit und Demokratie. Der beabsichtigte Vortrag soll sich primär auf die Formen technisch vermittelter Kommunikationsprozesse konzentrieren und prüfen, ob sich die klassischen Authentizitätspostulate auch auf die Interaktion im Internet anwenden lassen (vgl. Greis 2001, Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz 2011). Da zahlreiche Dokumente im Internet keim Impressum aufweisen, ist die Glaubwürdigkeit derartiger Quellen höchst fragwürdig. Kein anderes Medium verfügt über derart viele Verschwörungstheorien, die sich bei näherer Prüfung als haltlos erweisen. Obwohl es klassische Bilderfälschungen auch im Analogzeitalter in den Medien schon immer gegeben hat, existiert keinerlei Beweis kraft digitaler Aufnahmen, die auch über das Netz transportiert werden. Insgesamt stellt sich hier immer die Frage nach der „Möglichkeit der schnellen und unmerklichen Informationsmanipulation, und […] die damit zusammenhängende Frage nach Qualität und Nachprüfbarkeit des elektronisch vermittelten Wissens.“ (Debatin 1999: 277) Daher ergeben sich gerade in wissensbasierten Zusammenhängen im Internet eine Vielzahl von medienethisch relevanten normativen Aspekten, die vor allem mit der Geltung, der Authentizität und der Selbstreferentialität der Informationen zu tun haben.“ (Debatin 1999: 281)

Zusammenfassend lassen sich die Anonymität im Netz, das vielfach nicht vorhandene Impressum zur Identitätsfeststellung des Autors und das häufige Fehlen nonverbaler Signale eine nur sehr reduzierte Authentizitätsfeststellung im Rahmen der Internetkommunikation zu.

Fazit

Unser Gegenwartsideal allumfassender und unmittelbarer Kommunikation hüllt uns in die Illusion unverfälschter Authentizität einer unverfälschten und sich automatisch offenbarenden Wahrheit. Es verfestigt sich so die täuschende Vorstellung, wir kämen der Erkenntnis des großen Ganzen umso näher, je dichter und unmittelbarer wir an den Dingen dran seien und je unbearbeiteter wir Informationen jeglicher Art auf uns einstürzen lassen.“ (Herzinger 2011: 29)

Der normative Anspruch nach Authentizität lässt sich in der direkten und medialen Praxis nur begrenzt umsetzen. Individuen handeln in sozialen Kontexten immer auch strategisch und rollenkonform. Gleichwohl sollten die Ansprüche an Echtheit, Aufrichtigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit ebenso als normative Leitbilder erhalten bleiben wie die abstrakten Kategorien nach Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit, die innerhalb der menschlichen Kommunikation dazu beitragen, dass Vertrauen zwischen den beteiligten Individuen entsteht. Das Zeigen der eigenen unverfälschten Persönlichkeit in Form einer Artikulation der eigenen Meinung und Gefühle ist aufgrund von strukturellen Zwängen, Erwartungshaltungen und Rollenerwartungen nicht immer möglich. Gleichwohl ist das moralische Handeln nach einem erkennbaren Wertesystem unverzichtbar, um das soziale Miteinander so zu gestalten, dass Vertrauen, Respekt und wechselseitige Wertschätzung entstehen kann. Hierfür sind Rücksichtnahme und eine Einschränkung egoistische Bedürfnisse im Umgang mit anderen erforderlich.

Im Rahmen des klassischen medialen Kontextes geht Authentizität durch die dramaturgischen Gestaltungsmerkmale auch im dokumentarischen Rahmen verloren.

Im virtuellen Raum ergeben sich zusätzliche Schwierigkeiten der Authentizitätszuschreibung aufgrund der z.T. unklaren Identitäten der Absender im Internet und der vielfältigen Fälschungen und Manipulationsmöglichkeiten, die im digitalen Zeitalter noch ausgeprägter sind, als in der analogen Medienkommunikation. Hier ergeben sich zahlreiche Herausforderungen für die normativen Anforderungen im Web 2.0. Interessant ist in diesem Kontext vor allem das Verhältnis zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, Gemeinschaftsbildung und Partizipation sowie zwischen Geheimhaltung und Vertraulichkeit in sozialen Netzwerken.

Literatur

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