Christian Schicha nimmt für den Kölner Stadtanzeiger Stellung zu den Zensurvorwürfen der Kabarettistin Carolin Kebekus.

06.06.2013

Sie hat dem WDR vorgeworfen, ihre Comedy-Show „verstümmelt” zu haben, da ein bereits abgenommenes Rap-Video in ihrer neuen Show „Kebekus” nicht gesendet worden ist. Sie hatte bereits Ende Mai in ihrem Youtube-Kanal ein Video veröffentlicht, in dem sie sich kritisch mit der katholischen Kirche auseinandersetzt.


Prof. Christian Schicha - Studienleiter und Dozent für Medien- und Kommunikationsmanagement an der MD.H Düsseldorf.

„Meiner Meinung bewegt sich Frau Kebekus ganz klar im Bereich der Satire. Ihr Beruf ist Kabarettistin, und sie hat die Aufgabe, für sie relevante Dinge anzusprechen und der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.“ Man könne sicher darüber streiten, ob das Video geschmacklos ist, aber Kebekus bewege sich damit eindeutig im Rahmen der demokratischen Grundordnung, so Schicha. „Natürlich ist der Passus, der die Verletzung religiöser Gefühle betrifft, relevant, aber Satire hat ja gerade die Aufgabe, zu verletzen und anzuprangern. Als es um die Mohammed-Karikaturen ging, hieß es auch, wir lassen uns nicht vorschreiben, was Satire ist. Das muss dann hier auch gelten. Ich wäre zu einer anderen Entscheidung als der WDR gekommen.“

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Bericht vom Kölner Stadt-Anzeiger