Meine Philosophie ist immer dafür zu sorgen, dass ich auch in Zukunft noch Spaß an dem habe, was ich heute tue - ein Interview mit Alumni Patrick Kuipers von CUREosity

16.07.2020

Alumni Patrick Kuipers ist Lead Developer bei CUREosity und absolvierte 2017 erfolgreich sein Studium im Fachbereich Game Design Bachelor of Science an der MD.H in Düsseldorf.

Meine Philosophie ist immer dafür zu sorgen, dass ich auch in Zukunft noch Spaß an dem habe, was ich heute tue - ein Interview mit Alumni Patrick Kuipers von CUREosity

Wie sind Sie auf den Studiengang Game Design an der Mediadesign Hochschule gekommen?

Zuvor habe ich Medien und Musik am Konservatorium in Enschede studiert mit dem Ziel, später einmal Musik für den Filmbereich zu erstellen. Dabei habe ich mich mit der Game Branche zunehmend befasst, sodass ich im Internet auch nach Möglichkeiten recherchiert habe, Game Design zu studieren. So habe ich die MD.H Düsseldorf entdeckt, welche sich durch ihr Profil und die Lage für mich angeboten hat.

Was war Ihr Schwerpunkt im Studium?

Durch die viele Nutzung von Musiksoftware und Computern hatte ich schon immer Berührungspunkte zur Programmierung. Diese habe ich im Rahmen meines Studiums weiter vertieft und mich vor allem auf die Game Engine Unreal spezialisiert. Zusätzlich habe ich schon früh mit Hardware und virtuellen Realitäten gearbeitet.

Welche Erfahrungen haben Sie innerhalb Ihres Praxissemesters gesammelt?

Mein Praktikum habe ich bei A4VR -The Agency for Virtual Reality absolviert. Dabei habe ich VR-Experiences im Bereich B2b für Kunden, wie z.B. Vodafone erstellt, welche dann auf der Cebit oder anderen Messen ausgestellt wurden. Durch die Arbeit in einem Start-up habe ich vor allem das eigenverantwortliche Arbeiten an Projekten gelernt.

Ihre Bachelorarbeit wurde von CUREosity begleitet. Was war das Thema und wie sind Sie auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden?

Gemeinsam mit CUREosity habe ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit einen Prototyp für eine VR-Therapie entwickelt. Die Gründer von CUREosity habe ich damals bei einem Job- Talk der MD.H kennengelernt. Der gemeinsam entwickelte Prototyp wurde schließlich von Investoren finanziert, sodass CUREosity heute ein kliniktaugliches Produkt entwickelt.

Heute arbeiten Sie als Lead Developer bei CUREosity und entwickeln keine Spiele, sondern neue Bewegungs- und Therapiesysteme für Menschen mit neurologischen und psychischen Beeinträchtigungen. Was ist das Faszinierende an Ihrer Arbeit?

Einerseits ist es spannend, dass die Werkzeuge, die wir nutzen, sich kaum von denen der Spieleindustrie unterscheiden. Zum anderen ist die Zweckbestimmung eine gänzlich andere. Dadurch ergibt sich ein Arbeitsplatz, der dem, was ich in meinem Studium gelernt habe, entspricht. Zusätzlich erhalte ich Einblicke in neue Bereiche und die Möglichkeit, nachhaltige Produkte zu entwickeln, die das Leben anderer positiv beeinflussen.

Worin liegen die Vorteile Teil eines Start–Ups wie CUREosity zu sein? Wie sehen Sie generell die zukünftigen beruflichen Chancen für Game Designer außerhalb der Games Branche?

Der größte Vorteil ist für mich, von Beginn an Einfluss auf die Arbeitskultur zu nehmen und diese mitgestalten zu können. In einem Start-up gibt es anfänglich meist eine flache Hierarchie, wodurch ich sehr schnell eine leitende Funktion übernommen habe. Gerade in Bereichen außerhalb der Games Branche sehe ich ein sehr hohes Potenzial neue Felder zu erschließen, da viele etablierte Branchen über die Wirksamkeit von Spielmechaniken im Arbeitsalltag Bescheid wissen. Bei der Umsetzung von solchen scheitert es jedoch häufig an der mangelnden interdisziplinären Zusammenarbeit. Da haben Game Designer generell sehr gute Chancen Einstiegsmöglichkeiten zu finden.

Zwei unserer Studierenden des Fachbereichs Game Design absolvieren nun wiederum ein sechsmonatiges Praktikum bei CUREosity. Was waren die Kriterien, nach denen sie ausgewählt wurden?

Durch meine Zeit an der MD.H und auch Events wie zum Beispiel der jährlichen Werkschau habe ich zum Teil auch noch persönliche Kontakte zu Studierenden. Das erleichtert einen Gesprächseinstieg und bietet eine gute Möglichkeit, die eigenen Projekte live vorzustellen. Grundsätzlich reicht aber auch ein Portfolio mit Projekten, die eine gewisse Schaffenstiefe durchblicken lassen. Außerdem achten wir besonders auf Softskills wie Teamgeist, Selbstständigkeit und Verlässlichkeit. Deshalb setzen wir auch primär auf den Aufbau einer Vertrauensbasis über das Schema: Praktikum -> Werkstudent -> Festanstellung. Zusätzlich habe ich persönlich einen besonderen Blick auf Kandidaten, die Fachmessen oder andere Aktivitäten besuchen (im Idealfall schon frühzeitig als sogenannter Volunteer).

Wie ist Ihre persönliche Arbeitsphilosophie?

Als persönliche Arbeitsphilosophie steht bei mir eigenverantwortliches Arbeiten ganz vorne. Initiative zeigen und auf Menschen zugehen, welche zunächst fachfremd erscheinen, haben es ermöglicht, ein neues Berufsfeld für mich zu erschließen. Zusätzlich achte ich darauf, nachhaltige Strategien zu bevorzugen und sie zu wechseln, sobald diese nicht mehr zeitgemäß sind. Meine Philosophie ist immer dafür zu sorgen, dass ich auch in Zukunft noch Spaß an dem habe, was ich heute tue.

#CUREosity kooperiert mit Medizinern, Therapeuten, Wissenschaftlern und Game Designern entwickeln ein neues Bewegungs-Therapiesystem basierend auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, um Menschen in ihrer Rehabilitation bestmöglich zu unterstützen. CUREosity stellt Gamedesigner ein, bietet Praktika an und betreut Bachelor- sowie Masterarbeiten. Entwickelt wird mit C++ und der Unreal Engine und mit VR-Hardware von Oculus und HTC. Bewerbungen direkt an: www.cureosity.de/jobs

Meine Philosophie ist immer dafür zu sorgen, dass ich auch in Zukunft noch Spaß an dem habe, was ich heute tue - ein Interview mit Alumni Patrick Kuipers von CUREosity

Patrick Kuipers, Lead Developer bei CUREosity

Interview: Miriam Meerfeld